6. Das Ende aller Reisen

Der moderne Tourist reist nicht mehr, er kommt an. Heute ist die Reise eine Belastung für den ‘Reisenden’. Man will nicht mehr lange unterwegs sein, sondern möglichst bald ankommen.
So fallen in den Reiseländern dieser Welt die Fremden regelrecht aus den Wolken.
Die Reisenden sind plötzlich da und wissen zumeist nicht einmal, wo genau sie sind.
Aber dies ist auch nicht mehr notwendig. Der moderne Tourist wechselt vom vertrauten Wohnsilo seiner Heimat in die vertrauten Hotelsilos der nicht mehr wahrnehmbaren Fremde.

Die Fremde wurde von der modernen Tourismus- industrie den Erwartungen der Ankommenden entsprechend aufbereitet.
Sie soll nun den Traum vom Paradies auf Erden und die Wünsche nach ultimativer Erholung und Unterhaltung erfüllen.

Zwar strebt der moderne Tourist dorthin,
wo er schon immer sein wollte,
doch er kommt nur dort an,
wo er schon immer war.

Bild: Flugzeug in der Takelage eines Schiffes (Fotografie)
Zitat: J.W.Goethe:"Man reist doch nicht um anzukommen."
Zitat: Rolf-Joachim Heger über die Bilderflut in der Gegenwart.
Zitat: Claude Lévi-Strauss über die Unmöglichkeit einer unverfälschten Erfahrung.