2. Die Welt im Netz

Ich nehme den Stift,
setze einen Punkt auf das Papier
und lasse ihn frei.

Er wandert, läuft, fließt
und springt über das Papier
und spinnt ein Netz aus Linien.

In unseren Augen formt sich
dieses Netz zu einem Bild,
zu einem Bild unserer Welt,
zu einer Bilderwelt.

Ich erkenne das Bild im Netz
und die Welt im Bild.

Betrachte ich die Welt,
sehe ich Linien.

Betrachte ich die Linien,
erkenne ich die Welt
.

Bild: Alte Treppe (Tuschezeichnung 1997)
Bild: Am Ufer der Orb (Tuschezeichnung, 1997)
Bild: Landschaftsstudie (Tuschezeichnung)
Bild: Am Ufer der Orb (Tuschezeichnung, 1997)
Zitat: G.Gebauer und Chr.Wulf über mimetische Prozesse
Zitat: Lukrez meint, dass das Sehen durch Bilder verursacht wird.